Wenn wir über Kunst nachdenken, gehen wir in unserer Welt auf eine Reise durch Zeit und Raum. Wir suchen darin immer wieder das Schöpferische, das der Mensch durch seine Art, die Kunst zu erschaffen, offenbart. Wir verstehen im schöpferischen Prozess seit jeher die vielfältigen Möglichkeiten des Menschen, sich Ausdruck zu verschaffen.

Kunst, Darstellung und Wirkung

Deshalb wissen wir aus dem heutigen Verständnis der Kunst, dass sie Musik und Literatur, die darstellende Kunst, wie Theater, Tanz und Film, sowie die bildende Kunst mit Architektur, Bildhauerei, Grafik, Malerei, Zeichnung, Fotografie und Videokunst umfasst. Auch wird uns deutlich, dass Musik und darstellende Kunst des oder der Menschen bedürfen, um mit einem Kunstwerk in die Gesellschaft wirken zu können. So braucht die Sinfonie für ein Konzert das Orchester und den Dirigenten oder die Dirigentin, das Rockkonzert die Mitglieder einer Band. Kein Tanz ist ohne Tänzerinnen und Tänzer möglich, kein Theater und Film ohne Schauspielerinnen und Schauspieler denkbar.

Literatur hingegen können wir für uns in aller Stille durcharbeiten. Wir lesen einen Roman, der heute nicht mehr nur in Leder gebunden oder im Taschenbuch-Format vor uns liegt, sondern auch als E-Book beispielsweise in der elektronischen Bibliothek eines MacBook Air Refurbished geöffnet und gelesen werden kann. In der bildenden Kunst verhält es sich nicht anders, denn zuerst begegnen wir ausschließlich den Kunstwerken wie beispielsweise Gemälden, Zeichnungen, Fotografien und Grafiken, aber auch Objekten, Videoinstallationen oder der Architektur. Wir nehmen sie mit unseren Sinnen auf und lassen sie auf uns wirken. Dann können wir sie für uns verarbeiten oder die Verarbeitung mit anderen teilen.

Von den Höhlenmalereien zur modernen Kunst

Schauen wir allein über die Jahrtausende hinweg auf die Veränderung von bildender Kunst, werden damit auch die Veränderung und Entwicklung der menschlichen Zivilisation offensichtlich. Dies verstehen wir, indem wir uns auf die Geschichte der bildenden Kunst einlassen. Wir begegnen ihr im Rückblick und in ihren Anfängen als religiöse oder ethnische Kunst mit ihrer perspektivischen Darstellung und den unterschiedlichen Mal- und Gravierungstechniken. Diese zeugen beispielsweise aus einer Zeit der auf Felswänden entdeckten frühen Höhlenmalerei in Europa, Südafrika und Australien. Und wir verstehen heute die bildende Kunst neben vielen anderen Möglichkeiten der Präsentation auch als Ausstellungskunst, wie dies beispielsweise durch die Stiftung des deutsch-französischen Künstlerpaars Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp e. V. im Arp-Museum in Rheinland-Pfalz geschieht.

Indem wir uns diese lange Zeit, die sich mit Kunstgeschichte befasst, bewusst machen, verstehen wir, dass künstlerisches Arbeiten in den Höhlen der Altsteinzeit die vielen Kunstrichtungen und Genres des 20. und 21. Jahrhunderts nicht kannte und von der Internationalisierung der heutigen Massengesellschaft nichts wusste. Wenn wir aber Hans Arps Werke anschauen, steht er für ein künstlerisches Schaffen, das verschiedenen Richtungen zuzuordnen ist. So wird er als Dadaist, Surrealist, Konstruktivist oder abstrakter Künstler verstanden. Auch dachte und erschuf sich Hans Arp mit seinen Plastiken den Menschen wieder in die Schöpfung zurück und fand sich dort wieder, wo die Zeit für die bildende Kunst auf den Felsen verschiedener Kontinente begann – im Verstehen des Menschen, der in Natur und Erde eingebettet ist.

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