In der Kunst reichen Abbildungen von weiblichen Brüsten bis in die ersten Malereien an Wänden zurück. Die Brust stand für Fruchtbarkeit, in der griechischen Kunst wurde aber bald auch ein Ideal daraus. Noch heute orientiert sich manches Brustimplantat an diesen Vorbildern.

Dabei gibt es keine ideale Brust, wie auch die Malerei im Laufe der Zeit offenbart hat. Man denke nur an die eher ausladenden Brüste der Frauen im Barock, beispielsweise auf Bildern von Rubens. Damals gab es kein Brustimplantat, Frauen konnten ihre Brustform kaum ändern. Im Impressionismus verschwommen die Formen bereits, im Expressionismus wurden diese noch weiter aufgelöst. Zunehmend spielte aber das Model eine Rolle, statt Auftragsarbeiten zu machen oder bekannte Persönlichkeiten auf die Leinwand zu bringen.

Früher veränderten die Künstler die Brüste

Wo es damals noch kein Brustimplantat gab, half eben die Fantasie des Künstlers nach – oder die der Abgebildeten. Heute müssen Frauen aber nicht mehr die Hilfe von Künstlern in Anspruch nehmen, um ihr Aussehen zumindest auf einem Bild ihrem Ideal anzugleichen. Sie können selbst ihren Körper verändern, oder genauer, von Profis verändern lassen. Ein modernes Brustimplantat hat eine natürliche Form. Sie können eine Brust anpassen oder nach einer Operation auch komplett neu aufbauen. Spezialisten beraten bei der Auswahl des richtigen Brustimplantats, zum Beispiel bei Material und Form. Manche Frauen bevorzugen eine Tropfenform, während andere den oberen Brustbereich betonen wollen.

Wer als Model für Maler arbeitet, wird durch ein Brustimplantat Gleichmäßigkeit erreichen. Denn oft genug spielt gar nicht die Größe eine Rolle, sondern die Symmetrie der Brüste. Das sieht man auch bei Schauspielerinnen. Sie lassen sich heute nicht mehr die Brüste unbedingt vergrößern, sondern ausgleichen. Bei manchen Größenunterschieden kann das einen erheblichen Einfluss auf Aussehen und Körpergefühl haben.

Nicht mehr Objekt, sondern Ausdruck der Weiblichkeit

Die weibliche Brust spielt in der Kunst noch immer eine große Rolle. Meistens wird sie aus männlicher Sicht dargestellt, und entsprechend sind die Vorstellungen einer „passenden Brust“ Zunehmend entdecken aber auch Malerinnen die Bedeutung der weiblichen Brust. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese durch Brustimplantate verändert wurde oder nicht. Sie ist nicht Objekt der Kunst, sondern Ausdruck von Weiblichkeit. Moderne Frauen stärken ihr Körpergefühl und ihr Selbstbewusstsein, wenn sie sich heute Brustimplantate einsetzen lassen.

Brüste in der Kunst sind früher zumindest nicht direkt in einen sexuellen Zusammenhang gestellt worden. Bis zum 20. Jahrhundert hatten sie wie die meisten Elemente von Bildern eine bestimmte Funktion: In den griechischen Heldenskulputuren symbolisierten sie das Göttliche, in der Renaissance bisweilen die Zerstörung. Sie standen für die Unberührbarkeit und Unschuld ebenso wie für die Geborgenheit und Schutz. In den Reliefs des kambodschanischen Angkor Wat sind die Apsara-Tänzerinnen mit nackten Brüsten dargestellt – heute eine Unmöglichkeit. Damals standen diese Darstellungen für die Gottesnähe. Erst mit der Kommerzialisierung der Kunst und dem Aufkommen der Massenmedien wurden Brüste zunehmend in einen einheitlich sexuellen Kontext gesetzt.

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