Historische Stücke, kostbare Juwelen und schöne Gemälde stehen bei Kunstliebhabern hoch im Kurs. Die einen sammeln sie, weil sie einen Narren an außergewöhnlicher Kunst und beeindruckenden Gemälden gefressen haben. Bei den anderen wiederum ist es reine Profitgier. Sie stehlen, um die wertvollen Stücke entweder zu verkaufen oder für die eigene Sammlung. Kunsträuber stehlen sogar auf Bestellung, um dafür eine Provision zu bekommen.

Spektakuläre Kunstdiebstähle in Europa

Die meisten wertvollen Stücke befinden sich in Kunstmuseen oder im Privatbesitz. Beide kommen nicht umhin, diese durch strengste Sicherheitsmaßnahmen abzusichern. Dennoch kommt es vor, dass unschätzbare Stücke gestohlen werden.

1911 betrat ein junger Italiener, Vincenzo Peruggia, den Louvre. Als Museumsangestellter verkleidet, stahl er die herrliche Mona Lisa von Leonardo da Vinci, indem er das kleine Gemälde unter seinen Mantel versteckte. Das Bild tauchte 1913 wieder auf, da ein Kunsthändler den Dieb bei der Polizei meldete.

Aufseher in Museen sind nicht immer vertrauenswürdig. Dies bewies 1991 der Raub von gleich 20 Van Gogh-Gemälden aus dem Van Gogh-Museum in Amsterdam. Der Täter ließ sich in einer Museumstoilette einschließen und stahl mit Hilfe eines Wachmannes die wertvollen Gemälde. Die gestohlenen Kunstwerke wurden jedoch innerhalb einer Stunde sichergestellt und der Dieb wurde ebenfalls gefasst.

Auch deutsche Museen bleiben von Raubüberfällen nicht verschont. 1971 wurden aus dem Gothaer Schloss Friedenstein Gemälde im Wert von über 50 Millionen Euro gestohlen. Beim größten Kunstraub in der DDR verschwanden fünf teure Ölbilder. Die Bilder hingen in der zweiten Etage. Dorthin gelangten die Diebe mittels Steigeisen. Seltsamerweise ließen sie die wertvollen Cranach-Gemälde hängen. Wahrscheinlich, weil es 500 Jahre alte Originale waren, weltberühmt, wertvoll und deshalb vermutlich unverkäuflich. Im Dezember 2019 tauchten die Gemälde wieder auf. Nach monatelangen Verhandlungen wurden sie wieder der Stiftung Schloss Friedenstein zurückgegeben.

2008 war ein schreckliches Jahr für die Sammlung Bührle in Zürich. Die bewaffneten Räuber stahlen vier Gemälde im Wert von 180 Millionen Schweizer Franken. Darunter Vincent Van Goghs Blühende Kastanienzweige, Paul Cézannes Der Knabe mit der roten Weste, Ludovic Lepic und seine Töchter von Edgar Degas und Mohnfeld bei Vétheuil von Claude Monet. Glücklicherweise tauchten alle Gemälde wieder auf.

shuttle-corporate